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Geschichte der Isola del Giglio
Als die tyrrhenische Venus aus den Wellen des Meeres stieg, lösten sich sieben Juwelen von ihrem Diadem. So enstanden die Inseln des Archipels: Elba, Giglio, Capraia, Gorgona, Pianosa, Giannutri und Montecristo. So wird die Entstehung des Toskanischen Archipels in einer antiken Legende erzählt.
Tatsächlich ist die Insel Giglio vor 4,5 bis 5 Millionen Jahren entstanden und verdankt ihrer "strategischen" geographischen Lage den Beginn einer abenteuerlichen Geschichte. Schon seit der Steinzeit bewohnt und im folgenden von den Etruskern als militärischer Vorposten genutzt, erlebte die Insel eine Glanzzeit unter der römischen Herrschaft der Familie Domizi Enobardi, die die großartige Patriziervilla Castellari besaß. Die Insel wurde ein wichtiger maritimer Knotenpunkt in den Handelsbeziehungen der Provinzen, wie die zahlreichen Relikte in den vor der Insel gelegenen Gewässern beweisen.
805 n. Chr. wurde die Insel von Karl dem Großen der Abtei "Tre Fontane" geschenkt, ging später jedoch in den Besitz der Aldobrandeschi, Pannocchieschi, Gaetani, Orsini und schließlich der Gemeinde von Perugia über.
1241 zerstörte die Flotte Friedrichs II in den Gewässern Giglios die aus Genua nach Rom fahrenden Schiffe, auf der die Prälaten reisten, die Gregor IX gegen den Kaiser zum Konzil einberufen hatte. Von 1254 an wurde die Insel von den Pisani verwaltet; ihnen verdankt Giglio Castello" seine städtebauliche Struktur. In den darauffolgenden Jahrhunderten erlitt Giglio zahlreiche Herrschaften (darunter die der Medici aus Florenz vom Beginn des 15. Jahrhunderts an)sowie Sarazenenstreifzüge, deren vielleicht zerstörerischste, die des Piraten Khair ad-Din, auch Barbarossa (Rotbart) genannt, auch das Ende der grausamen Einfälle mit sich brachte, da die Gigliesen einen heldenhaften Sieg gegen die "Türken" davontrugen.
Von jenem Moment an begannen ruhigere Zeiten, in denen sich die Landwirtschaft wiederbelebte, der Abbau von Limonit, Hematit und Pyrit gefördert wurde und Granitsteinbrüche entstanden, wobei erwähnenswert ist, dass dieses Gestein schon zu römischen Zeiten von Giglio aus ins antike Rom transportiert wurde, wo es noch heute in Form der Säulen so mancher Basilika bewundert werden kann. Diese Entwicklung begünstigte einen wirtschaftlichen und demographischen Aufschwung, der nach der Schließung des Pyritbergwerks 1962 im damals einsetzenden Tourismus eine Fortsetzung fand.
Torri Costiere der Insel Giglio
Die Verteidigungstürme an der Küste Giglios dienten dazu, die Insel, die zum Großherzogtums Toskanas gehörte, vor Seeangriffen zu verteidigern. Sie wurden auf Geheiß von Cosimo I. und Ferdinando I. de Medici in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gebaut, um die Bevölkerung vor den häufigen Piratenüberfällen, oft Sarazenen, die die Dörfer zerstörten und die Einwohner deportierten, zu schützen.
Auf der Insel Giglio kann man heute noch die 3 Türme sehen: an der Ostküste in Giglio Porto den Torre del Saraceno und nördlich des Hafens den Torre del Lazzaretto. An der Westküste hingegen liegt in der Bucht von Campese der gleichnamige Torre del Campese…
Der Untergang der Costa Concordia
Im Jahr 2012 erhielt die Insel traurigerweise internationale Medienaufmerksamkeit, nachdem am 13. Januar das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia in der Nähe des Hafens Giglio Porto auf Grund lief. Noch im Jahr 2012 begann die Bergung des Wracks und am 23. Juli 2014 wurde es schließlich nach Genua zum Abwracken abgeschleppt. Noch im Jahr 2017 gingen jedoch die Arbeiten in Giglio weiter um den Meeresgrund zu säubern…Weitere Infos »
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Wissenswertes
Der Name Giglio
Es soll hier nicht ausgelassen werden, dass der Name GIGLIO weder von der Blume (Giglio bedeutet auch Lilie) noch von der florentinischen Herrschaftszeit stammt, sondern aus der Latinisierung des griechischen Wortes Ziege bzw. Aegilium entstanden ist.
Antico Faro
Im Jahre 1865 wurde ein neuer Leuchtturm gebaut, der als Hauptleuchtturm der gesamten Insel gedacht war. Da er aber häfig in den Wolken verhangen war, wurde er nie in Betrieb genommen. Heute ist es ein Privathaus.
Granitsteinbrüche
An der Ostköste der Insel, zwischen Arenella und der Punta Torricello, gibt es viele Granitsteinbrüche, wo bereits die Röer den kostbaren Granit abbauten…
Cote Ciombella
Etwas südlich von Giglio Castello, bei der Lokalität Le Porte kann man die Megalith-Stätte Cote Ciombella besichtigen. Es ist ein Komplex mit archaischen Felsen, wo man Kuppeln in verschiedenster Größe…
Rote Korallen
Im Golf von Campese gabe es ein großes Vorkommen von Korallen von intensiver roter Farbe, die auf den Untiefen der Bucht wuchsen. Das unbegrenzte Abflücken der Korallen durch sogenannte Korallenschiffe (navigli corallini), vor allem aus dem Königreich Neapel, zwang zum Bau eines Verteidigungsturmes, dem Torre di Campese, der heute noch das Symobol des Ortes ist…
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Mine des Franco
Die Minen des Franco-Vorgebirges wurden bereits in der Antike genutzt. Doch erst im letzten Jahrhundert, zwischen 1938-1962, als die Pyritminen etwa 300 Bergleute und Arbeiter beschäftigte, wurde sie zu einer wichtigen ökonomischen Einnahmequelle für die Insel. 1976 wurden die Gebäude komplett abgerissen und machten Platz für die Ferienwohnungen La Marina del Giglio…