Havarie der Costa Concordia bei der Insel Giglio
Am Abend des 13. Januars 2012 erleidet die Costa Concordia, die eine Mittelmeer-Kreuzfahrt von Civitavecchia über Savona, Marseille, Barcelona, Palma de Mallorca, Cagliari bis nach Palermo machen sollte, Schiffbruch vor dem Hafen der Insel Giglio. Um 21:45 Uhr kollidierte sie mit einer kleinen vorgelagerten Felsformation namens Scogli delle Scole etwa 500 Meter vom Hafen der Insel, Giglio Porto, entfernt. Dabei wurde der Rumpf über fast 70 Metern aufgeschlitzt, es schlug leck und ging mit einer Neigung von 65 Grad wenige Stunden später auf Grund.
Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 3216 Passagiere und 1013 Besatzungsmitglieder an Board. Der Unfall verursacht den Tod von 32 Menschen, darunter zwölf Deutsche, sowie 193 Verletzte. Außerdem starb ein spanischer Taucher bei den Bergungsarbeiten im Februar 2014. Die Costa Concordia ist das größte Passagierschiff welches je gesunken ist.
Die große Nähe des Schiffes zur Küste erklärte sich aus dem Manöver des Grußes, dem sogenannte "inchino", bei dem die Kreuzfahrtschiffe möglichst Nah an die Küste heranfuhren, um die Bewohner mit den Sirenen zu grüßen. Der Kommandant der Costa Concordia, Francesco Schettino wurde später unter Anklage gestellt und im Mai 2017 bestätigte das Berufungsgericht seine Verurteilung zu 16 Jahren Haft.
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Ort des Unglücks
Circa 500 Meter vom Hafen entfernt berührte die Costa Concordia die Felsen Le Scole
"Inchino" der Costa Concordia
Vorbeifahrt der Costa Concordia an der Bucht von Arenella nach dem "inclino" (Gruß) vor Giglio Porto (10 Juli 2008)
Kapitän Schettino
Das berühmte Telefonat zwischen dem Kapitän und der Hafenkommandantur von Livorno.
Documentario sul Naufragio
Documentary with very good images of the sinking of the Costa Concordia and the salvage of the wreck.
Bergung der Costa Concordia
Anfang Februar 2012 begannen die Arbeiten zur Bergung der Costa Concordia. Nach der Entfernung von schwimmenden und sperrigen Gegenständen sowie der Absaugung der Abwässer und des Treibstoffs, begannen im Mai 2012 die Arbeiten für die Sicherung und Bergung des Wracks in 5 Phasen:
- Stabilisierung und Verankerung des Wracks
- Befestigung von Schwimmkörpern auf der oberhalb der Wasseroberfläche befindlichen Seite des Schiffes sowie Aufbau einer Plattform unterhalb des Schiffes
- September 2013 - Aufrichtung des Wracks (Rotation, Parbuckling) aus seiner Seitenlage. Das Schiff ruht auf einer am Meeresboden verankerten Platform.
- Befestigung von Wassertanks auch auf der Steuerbordseite
- Juli 2014 - Anhebung der Concordia durch Befüllen der 30 Schwimmkörper an beiden Flanken des rund 114.000 Tonnen schweren Kolosses mit Luft. Der Rumpf wurde aus einer Wassertiefe von 30 Metern auf 17 Metern angehoben.
Am 23. Juli 2014 verläßt die Costa Concordia nach 922 Tagen die Gewässer der Insel Giglio und tritt ihre letzte Reise zur Verschrottung nach Genua an. Die Strecke von etwa 190 Meilen wurden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 2 Knoten (4 km/h) zurückgelegt. Rund 4 Tage später, am 27. Juli, traf das Wrack im Hafen von Voltri im Golf von Genua ein, wo es demontiert wird. Geschätzt wird eine Demontagedauer von 2 Jahren mit über 1000 Beschäftigten.
Säuberung des Meeresgrundes
Die vollständige Entfernung der Plattform sowie die Säuberung des Meeresbodens wird voraussichtlich bis einschließlich 2017 dauern.
Die Reederei Costa Crociere beziffert die Kosten der Bergung auf rund 1,5 Milliarden Euro, von den ein Großteil die Versicherungen tragen werden.
Costa Concordia
Technische Daten
Kosten: 450 Mio.
Gekauft: 2006
Tonnen: 114.137 tsl
Länge: 290,2 m
Breite: 35,5 m
Tiefgang: 8,2 m
Verdrängung: 50.000 Tonnen
Maschienenleistung: 42.000 kW (57.104 PS)
Brücken: 17 (13 für die Passagiere)
Reisegeschwindigkeit: 20 Knoten, max. 23,2 Knoten (43 km/h)
Passagierie: 3.780
Besatzung: 1.100
Kabinen: 1.500…Weitere Infos »
Photogallerie Costa Concordia
Der Untergang der Costa Concordia in der Nacht vom 13 Januar 2012
La MS Costa Concordia
Die Costa Concordia war mit einer Länge von 290 Metern, einer Höhe von 52 Metern, 1500 Kabinen mit einer Gesamtkapazität von 3.700 Passagieren das größte Kreuzfahrtschiff der italienischen Marine.
Von Fincantieri in Genua gebaut, wurde die Costa Concordia im Juli 2006 in Betrieb genommen.
An Bord gab es jede Art von Komfort, darunter 58 Suiten mit Balkonen, 5 Restaurants, 13 Bars, 5 Whirlpools und 4 Schwimmbäder, darunter zwei mit beweglichen Glasdächern.
Ein echter "schwimmender Tempel des Meeres", wie sie von der Costa Crociera auf seiner Webseite definiert wurde, mit fast 2000 Quadratmetern, die auf zwei Brücken in Sport und Wohlbefinden aufgeteilt waren. Bezüglich der Freizeitaktivitäten, bot die Costa Concordia ein Theater auf drei Stockwerken, das Athener Theater, einen Fahrsimulator mit großem Preis, Videospiele, eine Disco, Tanzlokale und Casinos.
2007 kam das Schwesternschiff Costa Serena und 2009 das Schwesterschiff Costa Pacifica hinzu.
Bauwerft: Fincantieri Genua
Bestellung: 2004
Kosten: 450 Mio.
Stappellauf: 2005
Übernahme Costa Crociere
Gekauft: 2006
Tonnen: 114.137 tsl
Länge: 290,2 m
Breite: 35,5 m
Tiefgang: 8,2 m
Verdrängung: 50.000 Tonnen
Maschienenleistung: 42.000 kW (57.104 PS)
Brücken: 17 (13 für die Passagiere)
Reisegeschwindigkeit: 20 Knoten, max. 23,2 Knoten (43 km/h)
Passagierie: 3.780
Besatzung: 1.100
Kabinen: 1.500, davon 827 mit Balkon
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